AURORA & Andi segeln nach Norden update #2 und Finale

Nach einem Ruhetag in der ACI Marina Zut ( die eigentlich noch geschlossen war, uns und noch ein paar andere Segler aber trotzdem begrüßt hat und anlegen ließen), bietet der nächste Tag ein besonderes Schmankerl.

Ich treffe liebe Freunde in einer nahen Bucht, die sie als einfach paradiesisch – karibisch mir beschrieben haben – ein Geheimtipp. Nach kurzer Anreise liegen wir dann nebeneinander vor Anker – mein einziger Eindruck: GRANDIOS !!! Wir verbringen einen gemeinsamen Nachmittag und Abend, die Zeit verfliegt mit vielen und tiefgehenden Gesprächen. Und da der Platz ein Geheimtipp bleiben soll, sind die Koordinaten „top secret“.

Am heutigen Reisetag dreht endlich das Wetter. Der bisher vorherrschende Nordwind schläft komplett ein und AURORA`s Motor muss zeigen was er nach der Überholung leisten kann – er läuft wie eine Nähmaschine !! (Danke Bozo)

Am Nachmittag kommt dann ein südlicher Leichtwind auf, so trägt uns – die letzten Meilen – das Vorsegel sanft in die Bucht Pantera, bei Veli Rat, am nördlichen Ende der Insel Dugi Otok.

Ein weiterer 7-8 Stunden Tag steht bevor – aber – der Wind hat tatsächlich gedreht, er kommt die nächsten zwei Tage aus Süden, verspricht die Prognose. Also raus aus der Bucht um ½ 9 Uhr – jetzt wird es zwei Tage lang über die offene Adria gehen. Der Wind springt an und ich entscheiden mich für richtig Arbeit – setzte alleine die 85m² große Genackerblase.

Nach vier Stunden segeln erkennt man am Horizont die ersten Kontouren von Susak. Die Insel ist eine Kalksteinplatte auf der, über die Jahrhunderte, eine 60 -90 m dicke Lößschicht aufgeweht wurde. Ganzjährig grün bewachsen von Schilf und …. Wein …. Und der ist legendär ! Nur 200 Menschen leben noch ganzjährig auf Susak.

Heute geht es über die Kvarner – gefürchtet bei Bora. Aber auch heute hält die Wettervorhersage und nachdem Vor – und Hauptsegel gesetzt sind, segeln AURORA und ich, begleitet nur vom leisen Gluckern der Wassers, still in Richtung Pula. Nach passieren des Kap Kamenjak (SW Ende Istriens) ist das Meer plötzlich voller Segelboote, eine örtliche Regatta überholt uns. Nach 7 Stunden gehen wir wieder einmal müde an die Ankerboje.

Vorletzte Etappe – Pula nach Rovinj. Heute nur 22 nautische Meilen. Könnte zwar schon locker nach Novigrad durchsegeln, möchte aber unbedingt das „Flaggschiff“ der ACI Marinas besuchen. Nach 4 ½ Segelstunden legen wir in Rovinj an – Monte Carlo lässt grüßen. Super toll – mondän – stylisch, aber eigentlich nicht der richtige Platz für AURORA & Andi.

FINALE

Der letzte Tag unserer Reise ist angebrochen. Auch der Wind und das Wetter meinen es heute gut mit uns – WNW – also komfortabel von links, 2+ Windstärken streicheln die Vollbesegelung. Delfine begleiten uns eine Zeit lang, sie leben im Marine Reservat Limski Kanal. Über Land bilden sich immer wieder starke Gewitterwolken, aber wir segeln schneller und sie regnen sich weit hinter unserem Heck aus.

Und dann geht alles recht schnell. Wir erreichen die Bucht nördlich des Zentrums von Novigrad, ich drehe AURORA in den Wind (Aufschießer, sagt der Segler) – in der Drehung wird die Genua weggerollt, dann liegt das Schiff genau im Wind, das Großsegel rauscht runter, wird verstaut und unter Motor fahren wir in die Marina Novigrad. Die Marineros (Hafenbediensteten) wurden über Funk schon informiert das wir kommen und geleiten uns mit Schlauchboot zu unserem Liegeplatz für das nächste Jahr.

Motor aus, Hände werden geschüttelt – das Boot aufklariert und unser Abenteuer „Einhand nach Norden“ ist erfolgreich beendet.

Danke AURORA – du „alte“ aber unglaublich sichere kleine Segelyacht, dass ich dich auf dieser Reise begleiten durfte – wir bleiben ein Team !!!

Ännliche Beiträge