Am Telefon erzählt mir ein lieber Freund (er wohnt am Neusiedlersee), dass er schon selbst gefundene Parasolpilze paniert gegessen und sehr genossen hat – bei mir klingelt es im Hinterhirn, letztes Jahr habe ich doch etliche dieser schmackhaften Pilze im oberen Bereich des „MEX Line 1 Flow – Trail“ für MTB`s bei uns in Tröpolach gefunden. Damit ist mir klar, wohin ich morgen früh laufen gehe.
Das Gailtaler Nassfeld ist im Sommer Kärntens größtes Wander und Mountainbike Gebiet – für die richtigen MTB Junkies wurde von der Mittelstation Gmanberg des Millennium Express (DIE Kabinenseilbahn, die vom Tal bis ganz hinauf auf die Madritsche führt – sozusagen die Schlagader des Gebietes) eine Radabfahrtsstrecke eingebaut mit Steilkurven, Sprüngen, Brücken – also so richtig spektakulär. Diesen Trail bergauf zu laufen macht sicher Spaß !!
Ich starte bald in der Frühe – Moutainbiker sind Partygänger und schlafen daher auch länger – die Millennium Express Seilbahn beginnt gerade das Umlaufseil mit den Gondeln zu bestücken.
c Andreas Zöpfl / luftlandwasser.com
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Los geht`s, der Zielhang ist ziemlich steil, aber das gehört beim Berglauf dazu – „Schweiß ist gail“ ist das Motto ? – nach einigen Minuten ist der Hang geschafft und ich blicke auf die Talstation hinunter. Das war die Sektion 5.
Jetzt geht es in den Wald hinein und weiter über Sprunghügel und Steilkurven zur ersten Brücke. Die Sprunghügel – im Landebereich supersteil – lassen die Beinmuskeln so richtig brennen – egal – und schon ist die Sektion 4 bewältigt.
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Es geht wieder hinaus auf Wiesengelände, vorbei an beschaulichen Rastplatzln (keine Rast ist eingeplant) und wieder durch einen Märchenwald. Jetzt beginnt mein Lieblingsabschnitt des Trails – nach der wunderschönen Sektion 3 beginnt die „Riesenschlange“.
Die Sektion 2 sieht ja von unten recht unspektakulär aus, einfach ein steiler Wiesenhang, aber da sind 25 Spitzkehren eingebaut (hab sie mitgezählt). In diesem Bereich habe ich voriges Jahr unzählige Parasolpilze gefunden, darum läuft mir beim bergauflaufen schon das Wasser im Mund zusammen. Vorfreude – aber heuer Fehlanzeige. Kein einziges Schwammerl ist zu finden.
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Darum laufe ich jetzt pilzlos in die oberste Sektion 1 ein. Auch sie führt, vorbei an alten Häusern und Schobern wieder in den Wald. Ein Stoppschild neben dem Trail zeigt mir, dass ich regelkonform unterwegs bin – ich habe ja keinen Rucksack am Buckel. Noch einmal einige schön in das Gelände eingebaute Steilkurven, Licht – Schatten Übergänge, Laub- und Nadelbäume und dazu Vogelgezwitscher – Berwaldfeeling pur. Dann beginne ich die Geräusche der Seilbahn wahrzunehmen, sie werden immer lauter. Und da ist sie, die Zielgerade. Mit einem „Juchee“ geht es durch den „Start“.
36 Minuten, die schnellen Biker brauchen in Gegenrichtung nur 8 Minuten – aber sie sehen dabei nix von der Schönheit der Natur.
Aber da es eine Parasolnullnummer war, laufe ich noch ein paar Höhenmeter von der Seilbahnstation bergwärts, wo ich in einem kleinem Waldstück immer viele Eierschwammerl gefunden habe, aber auch die lassen heute aus.
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Bergab nehme ich die Straße. Dabei sehe ich in der „Riesenschlange“ die ersten Biker bei der Abfahrt – das Timing hat also gestimmt. Beim Ederhof stolpere ich fast über eine Hendlmamma mit ihrem Nachwuchs – Geistesblitz – die Backhendln des Ederhofes sind Gailtalspitze (immer am Mittwoch). Abbremsen, rein ins Restaurant und einen Tisch reservieren für den Abend ist Pflichtübung.
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Und damit wurde dieses „Laufschmankerl“ auch kulinarisch noch ein Hauptgewinn !
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