Spätherbst und Nebel in Österreich, die ersten Minusgrade und Schneeflocken kündigen sich an – die besten Argumente um noch einmal in den Süden zu ziehen. Genauer gesagt auf die Halbinsel Punta Skala nahe Zadar, um Sonne und Wärme zu tanken.
Etwa 15 Kilometer östlich der Bezirksstadt Zadar, lieget ein kleiner malerischer Ort auf einem Inselchen, der richtig große Geschichte und historische Baukunst zu bieten hat – NIN – die erste und älteste Hauptstadt Kroatiens. Nin`s Aufschwung begründete sich durch die Meersalzgewinnung in der Lagune (wieder einmal) und dem Umstand, das erste katholische Zentrum Kroatiens geworden zu sein. Bewohnt schon im 9. Jahrhundert von illyrischen Liburnern, bauten die Einwohner im 11. Jahrhundert die kleinste Basilika der Welt – die Heiligenkreuzkirche/Crkva Sv. Kriza als Sitz der kroatischen Bischöfe. Das diese Basilika erstaunliche astronomische Einzigartigkeiten zu bieten hat (ähnlich wie Stonehenge), sei nur am Rande erwähnt und vielleicht ein Grund mehr für einen Besuch.
Und auch das nahe gelegene St. Nikolaus-Kirchlein (Sv. Nikolaj) lohnt es sich zu besuchen, ein weiteres mittelalterliches Baujuwel.
Der Nationalpark Paklenica im schroffen Velebitgebirge bietet einerseits tolle Wandermöglichkeiten in naturbelassenen Schluchten und eindrucksvolle Ausblicke auf die Adria sowie die Inselwelt der Kornaten, andererseits ist er wohl das bekannteste Sportkletterzentrum Kroatiens.
Erste Kletterversuche begannen schon 1938, so richtig aktiv geklettert wurde ab dem Jahr 1955 und dabei eine Unmenge an Routen erschlossen. Bis heute sind es knapp 600 verschiedene, gut markiert und in den Schwierigkeitsgraden 3 – 9A bewertet. Die wohl spektakulärste Wand, die „Anica Kuk“, bietet bis zu 350 m hohe Sportrouten.
Aber egal ob nach dem Wandern oder Klettern, das Belohnungsgetränk und die vorzüglichen Schinken- und Käsespezialitäten bei Branko, dem langjährigen Hüttenwirt, sind ein absolutes Muss! (Aber Achtung, seine Katzen beißen manchmal!!)
Einer der schönsten kroatischen Nationalparks ist aber sicher jener der Krka Wasserfälle, allerdings würden die meisten der Besucher, speziell in den Sommermonaten, ihn nicht als den Park der „rauchenden Wasser“ bezeichnen. Im Spätherbst heuer – nach zwei Wochen heftigstem Regenwetter, ist diese Bezeichnung absolut zutreffend. Die spektakulären Wasserfälle, insgesamt sieben, treffen an diesem Ort auf zukunftsweisende Technik.
Das Wechselstromkraftwerk „Jaruga“, welches die 43 m Fallhöhe des Wassers am Skradinski Buk (der letzte Fall), in 17 beeindruckenden Stufen nützt, wurde am 28. August 1895 in Betrieb genommen. Das war nur zwei Tage nachdem das weltbekannte „Schwesterkraftwerk“ an den Niagarafällen ans Netz ging. Beide Stromerzeuger nutzen das gleiche Patent von Nikola Tesla, dem genialen Erfinder.
Damit konnte, als eine der ersten Städte der Welt, Sibenik mit elektrischer Straßenbeleuchtung ausgestattet werden – und auch das Haus des Bürgermeisters. Die baulichen Anlagen wurden übrigens von einem steirischen Ingenieursbüro geplant.
Die beste Zeit diese herrliche Naturkulisse zu genießen ist sicher der späte Herbst und frühe Frühling, da sich im Sommer täglich durchschnittlich 10000 Besucher durch den Park bewegen, da wird es auch auf 110 km² Fläche manchmal eng.
alle pics: c Andreas Zöpfl / luftlandwasser.com